Kaffeekapseln aus Holz: Wie rezemo Nachhaltigkeit vorantreibt

Digitale Vorreiter

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Datum 01.10.2020
Lesezeit 5 Min.

Kaffeekapseln aus Holz: Wie rezemo Nachhaltigkeit vorantreibt

Mit nachhaltigen Geschäftsideen erfolgreich gründen: Das Start-up rezemo aus Stuttgart macht es vor. Sie setzen auf Holz und biologisch abbaubaren PLA-Kunststoff. Daraus fertigen sie kompostierbare Kaffeekapseln und tragen so zu mehr Nachhaltigkeit auch im Convenience-Sektor bei.

Zu Besuch bei rezemo, einem kleinen Start-up aus Stuttgart: Stefan und Julian haben sich mit einer Kaffeekapsel aus nachwachsenden Rohstoffen selbstständig gemacht. Welche Hürden die Gründer bisher nehmen mussten und welche digitalen Tools ihnen in ihrem Business-Alltag helfen, erfahren Sie in unserer Reportage.

In der Aktionswoche „Green Seven 2020” beim Fernsehsender Pro Sieben wurden die Kaffeekapseln aus Holz übrigens erneut vorgestellt.


Kaffeekapseln aus Holz: Von der Idee zur fertigen rezemo-Kapsel

Stefan und Julian kennen sich aus Kindertagen, sind beide sind im selben Dorf am Bodensee aufgewachsen und für ihr Studium der Technischen BWL gemeinsam nach Stuttgart in eine Wohngemeinschaft gezogen. Damals ahnten sie noch nicht, dass ihr altersschwacher Kaffeevollautomat sie eines Tages zu Gründern machen würde.

Besagter Kaffeeautomat gab mitten in einer heiklen Prüfungsphase den Geist auf und schneller Ersatz war gefragt. Was lag also näher, als eine der beliebten Kapselmaschinen anzuschaffen? Doch den umweltbewussten Studenten war auch klar: Durch Kaffeekapseln aus Aluminium und Plastik entstehen jährlich etwa 5.000 Tonnen Müll in Deutschland. Und da eine nachhaltige Variante auf dem Markt fehlte, erkannten sie: Hier müssen wir ran.

2015, noch mitten im Studium, starteten sie mit ihrer Idee einer biologisch abbaubaren Kaffeekapsel und wandten sich mit der Innovation an das Fraunhofer-Institut. Dort war man von dem Konzept begeistert und unterstützte die jungen Gründer – mit Erfolg: Schon im Februar 2018 brachten Stefan und Julian stolz ihr Produkt auf den Markt. Die Kaffeekapseln bestehen aus Holz und PLA, einem Bio-Kunststoff aus nachwachsenden Rohstoffen, und dürfen daher in die Biotonne. Deswegen sind die kleinen Kaffeebehälter auch bewusst nicht bunt eingefärbt, denn dann würden sie durch das Sortiersystem aus dem Biomüll aussortiert.

Lange haben die beiden Gründer an der Beschaffenheit der Kapseln getüftelt, denn eine Herausforderung bestand und besteht in den vielen verschiedenen Kapselmaschinen auf dem Markt. Da jede ihre Eigenheiten hat, stehen in ihrer Küche heute über zehn verschiedene Modelle und die Kapseln werden in jedem davon ausgiebig getestet.

 




Video: YouTube / Startup Kultur

 

Aller Anfang ist schwer – auch im boomenden Recycling-Markt

Nicht immer sieht es auf den ersten Blick danach aus, aber eine Existenzgründung bedeutet harte Arbeit. „Jeder kennt diese schöne Start-up-Welt: Spät ins Büro kommen, viel Billardspielen – bei unserem straffen Alltag ist das nicht drin“, meint Stefan lachend. Doch eine Sache ist für alle Gründer gleich, es geht immer auf und ab: „Den geradlinigen Weg beim Start-up – egal, wer das sagt – den gibt’s einfach nicht.“

Gerade am Anfang gäbe es viele Momente, in denen der Optimismus schwindet, etwa wenn die Finanzierung wackelt oder ein fest eingeplanter Großkunde im letzten Moment abspringt. Da helfe es, Teamkollegen zu haben, die an die Idee glauben und voll und ganz hinter dem Produkt stehen.

Zu ihren Zulieferern unterhält das junge Start-up sehr vertrauensvolle Geschäftsbeziehungen. rezemo erhält das Holz und den Kaffee von Partnern und die Produktion der Kapseln findet im Süden von Baden-Württemberg statt. Eine wichtige Aufgabe von Julian und Stefan besteht darin, den Überblick über die einzelnen Produktionsschritte zu bewahren. Das bedeutet vor allem, keine Mail und keinen Anruf zu verpassen und immer auf dem Laufenden zu sein.


Jule und Lukas Bosch gehören die Unternehmen HOLYCRAB und bosch&. Die beiden sind sich sicher: Ökologisch nachhaltiges Handeln ist kein Hindernis für ökonomisch erfolgreiches Unternehmertum. Ihre Firma HOLYCRAB versorgt Feinschmecker:innen unter anderem mit Fleisch von Flusskrebsen aus Berliner Parks. Die Agentur bosch& berät Firmen, die ihre Produkte nachhaltiger produzieren wollen.

Was Waschbärgulasch und Interviews mit über 20 Gründer:innen und Investor:innen damit zu tun haben, erfahren Sie in dieser Folge des Podcasts „Digitale Vorreiter:innen” mit Christoph Burseg:

 

Die richtige Technik und professionelle Unterstützung sind wichtig

Gerade für ein junges Start-up wie rezemo mit wenig Startkapital war dabei die Wahl des passenden Internetanbieters entscheidend. Ein besonderer Vorteil, den sich die Gründer zunutze gemacht haben: In ihrem Business-Tarif ist eine statische IP-Adresse bereits enthalten. Weitere können dazu gebucht werden. – perfekt für den professionellen Online-Auftritt des jungen Unternehmens bei gleichzeitig überschaubaren Kosten. Doch auch für den jederzeitigen Zugriff auf Informationen von unterwegs ist eine feste IP-Adresse von Vorteil.

Bei rezemo findet der Großteil des Arbeitsalltags am Schreibtisch, am Telefon oder von unterwegs mit Zugriff auf die Cloud oder das Büro statt. Für Stefan, der den Vertrieb leitet, ist diese digitale Flexibilität sehr wichtig. So kann er in jeder Situation mit den Geschäftspartnern in Kontakt treten und hat Zugriff auf alle Daten. Manchmal jedoch lässt er es sich nicht nehmen und schaut persönlich bei den rezemo-Kunden vorbei – wie zum Beispiel beim Feinkostladen „Enkel Schulz“ in Stuttgart.

Ziele wie die Marktführerschaft im Bereich nachhaltiger Kaffeekapseln sind für die Kaffeekapsel-Pioniere inzwischen keine unerreichbaren Träume mehr. Sie wollen nicht nur in der DACH-Region wachsen, sondern in ganz Europa. Wir sind gespannt, wie es für rezemo weitergeht und wünschen den Jungs weiterhin viel Erfolg.

Mehr zum Thema Start-up-Gründung sowie den Vodafone-Accelerator-Programmen F-LANE und PACESETTER erfahren Sie bei uns an anderer Stelle.

 

Julian Reitze und Stefan Zender

Hinter den nachhaltigen Kaffeekapseln aus Holz stecken die beiden Gründer Julian Reitze und Stefan Zender.

Nachhaltige Kaffeekapseln und das Thema Einwegverpackungen: Recycling liegt voll im Trend

Das Thema Ressourcennutzung bewegt die Deutschen und rezemo profitiert vom aktuellen Trend, Müll zu vermeiden oder Verpackungen in einen nachhaltigen Recycling-Kreislauf zu bringen. Aus dem kreativen Chaos ihrer studentischen Kaffee-WG ist ein ernsthaftes Geschäftsmodell geworden und das Start-up ist gewachsen. Für die beiden Jungunternehmer und ihre inzwischen zwei Werkstudenten ist es zu eng geworden, sodass Julian und Stefan eine weitere Wohnung im Haus angemietet haben. Im Hochparterre können sie sich nun voll und ganz ihrem Business widmen.

Nachhaltigkeit ist der Grundstein von rezemo und genau diese Innovation auf dem Kaffeekapselmarkt findet viele Fans und Unterstützer. Die Nachfrage an den Kapseln aus nachwachsenden Rohstoffen steigt stetig, sodass das Start-up nach der Existenzgründung weiterwachsen kann.

„Marktführer zu werden, geht natürlich mit einem extremen Workload einher. Wir müssen immer wieder an unserem Produkt feilen. Eines Tages sagt dann hoffentlich jeder: Wenn Kaffeekapseln, dann aber von rezemo.“  Stefan Zender, rezemo

 

Das Interview wurde ursprünglich von Unitymedia geführt. Unitymedia gehört seit 2019 zum Vodafone-Konzern.

Antje Dewitz ist Geschäftsführerin des Familienunternehmens VAUDE SPORT GmbH & Co. KG, einem erfolgreichen Ausstatter für Bergsport-Aktivitäten und Outdoor-Freizeit allgemein. Dass unternehmerischer Erfolg und Nachhaltigkeit sich gegenseitig nicht ausschließen müssen, verrät sie Christoph Burseg in der aktuellen Ausgabe des „Digitale Vorreiter”-Podcasts. Hier erfahren sie auch, welche Rolle Rahmengebende Führung, konsequente Mitarbeiterverantwortung und eine nachhaltige Lieferkette dabei spielen:

 

Wie halten Sie es in Ihrem Unternehmen mit dem Thema Nachhaltigkeit? Haben Sie schon mal Kaffee aus nachhaltigen Kaffeekapseln probiert? Wir freuen uns auf Ihren Kommentar.

 

Titelbild: rezemo

 

 


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