DeepL, Google und Co.: Das sind die besten Online-Übersetzer und so funktionieren sie

Digitales Business

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Datum 01.02.2021
Lesezeit 7 Min.

DeepL, Google und Co.: Das sind die besten Online-Übersetzer und so funktionieren sie

Lange waren Universal-Übersetzer reine Science Fiction. Das Internet hat die einstige Zukunftsvision von automatischen Übersetzungen zwischen allen gängigen Sprachen der Welt inzwischen teilweise Wirklichkeit werden lassen – mit cleveren Online-Übersetzungsprogrammen. Aber wie gut sind die digitalen Helfer wirklich? Wir zeigen Ihnen, was Google Translate, DeepL und Co. können und wo die jeweiligen Stärken und Schwächen liegen.

Sie suchen einen kostenlosen Übersetzer ins Englische oder Polnische? Sie möchten einen geschäftlichen Brief aus dem Italienischen lesen? Weltweit werden heute rund 6.500 Sprachen gesprochen – was liegt also näher, als für die Übersetzung eines der bekannten oder weniger bekannten Online-Tools zu nutzen? Diese werben mit Übersetzungen ganzer Abhandlungen innerhalb von Millisekunden und einer Vielzahl an Sprachen. Eines schicken wir jedoch gleich vorweg: Das ideale Übersetzungs-Programm für alle Sprachen der Welt gibt es (derzeit leider noch) nicht. Trotzdem leisten Übersetzungs-Tools im geschäftlichen, aber auch im privaten Alltag eine gute Hilfestellung.

DeepL und Co.: Das sind die besten Online-Übersetzer

DeepL – KI-gestützte Übersetzungen aus Deutschland

Der deutsche Anbieter DeepL unterstützt deutlich weniger Sprachen als Google. Er versteht neben Deutsch aber immerhin zehn Weltsprachen, darunter Englisch, Französisch, Chinesisch und Spanisch – und diese übersetzt das System um einiges verständlicher als die meisten anderen Anbieter im Vergleich. 

Das Tool greift intern auf die bekannte Wörterbuch-Datenbank Linguee desselben Anbieters zurück. Vorteil DeepL: Über ein Glossar können Sie individuelle Übersetzungswörter fest vergeben. Sofern Sie sich kostenlos registrieren, können Sie dieses Glossar sogar dauerhaft speichern und überall dort abrufen, wo Sie DeepL nutzen.

Die Funktion ist sehr nützlich, wenn ein bestimmtes Wort in Ihren Texten immer wieder falsch übersetzt wird. Trotzdem entstehen auch hier noch Übersetzungsfehler bei schwierigen Wörtern oder Begriffen mit mehreren Bedeutungen.

Laptop mit Ansicht des Online-Übersetzers DeepL

Über ein Glossar können DeepL-Nutzer eigene Standard-Übersetzungen definieren.

Google-Translate – der Platzhirsch unter den digitalen Dolmetschern

Die bekannteste und auch meistgenutzte Software dieser Art ist wohl Google Translate – erreichbar im Internet unter https://translate.google.de. Praktisch: Hier können Sie nicht nur per Spracheingabe oder Eingabefenster arbeiten. Ein Vorteil: Auf Wunsch können Sie auch ganze Dokumente in gängigen Datei-Formaten wie Microsoft-Word, PDF oder Powerpoint hochladen. 

Doch es gibt auch Nachteile: Die Übersetzungsqualität ist teilweise doch ausbaufähig. Aus „Ein Bote wird Ihnen die vertraulichen Unterlagen für die Industriemesse zum Flughafen bringen.“ wird bei der Übersetzung ins Samoanische und anschließender Rückübersetzung das unverständliche „Ein Gesandter stellt Ihnen geheime Dokumente für das Flughafengeschäft zur Verfügung.“ Aus „Die Fracht kommt mit dem Jumbo zum Gate.“ wird via Hindi ein „Der Güterzug kommt am Tor in Jumbo an.“

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Microsoft Translate – auch als Plugin verfügbar

Nicht nur auf 70 verschiedene Sprachen, sondern auch auf möglichst viele Plattformen setzt der Microsoft-Übersetzer Translate. Das Programm gibt es nicht nur als Browser-Plugin für Microsofts Webbrowser Edge und das Mailprogramm Outlook, sondern auch online für iPhone und Android

Langfristig will Microsoft mit seiner Technologie möglichst viele Mensch-Mensch-Schnittstellen bedienen, etwa bei Videokonferenzen oder bei der Echtzeit-Kommunikation über seine sogenannte Mixed-Reality-Brille Holo Lens 2. Mehr über den Einsatz solcher Virtual-Reality-Endgeräte finden Sie bei uns an anderer Stelle.




Video: Youtube / Microsoft My Memory – 140 Sprachen einschließlich Dialekte

 

My Memory wirbt sogar mit 140 unterstützten Sprachen. Es verwendet laut Selbstbeschreibung den gesamten Übersetzungsspeicher der Europäischen Union und der Vereinten Nationen und beherrscht damit mehr Sprachen als jeder andere Anbieter. So finden sich in seiner Datenbank rund ein Dutzend kreolische Dialekte. Die angebotene Vielfalt des Anbieters ist aber mit Vorsicht zu behandeln: Das Auswahlmenü bietet zwar auch „Yiddish“ an – die Maschine funktioniert trotzdem weder mit jiddischen, noch mit hebräischen Ausgangstexten brauchbar. 

My Memory setzt stark auf die Unterstützung seiner Nutzer. Erfolgte Übersetzungen sollen von anderen Anwendern nach Qualität und Fehlerfreiheit bewertet werden. So will das Programm mit der Zeit besser werden.

Welches ist der beste Latein-Übersetzer?

Nicht nur für „lebende” Sprachen sind die Übersetzungs-Programme nützlich. So beherrscht beispielsweise Google-Translate auch die Übersetzung aus dem klassischen Latein – etwa für Studierende der Medizin nicht uninteressant. Auch hier schleichen sich allerdings Fehler ein. Im ins Deutsche übersetzten Gallischen Krieg von Caesar ist etwa die Rede von befeuchteten Geistern und importierten Kaufleuten. 

 

Wie funktionieren Übersetzungsprogramme eigentlich und wo gibt es Schwierigkeiten?

Einige Übersetzungs-Tools beherrschen bis zu 100 Sprachen. Als Benutzer wählen Sie eine Ausgangs- und eine Zielsprache und das Programm überträgt Ihren Text via Eingabefenster in Sekundenschnelle in die gewünschte Zielsprache. Je nach Anbieter können Sie Ihren Text auch am Mikrofon einsprechen. Aus dem Lautsprecher Ihres Smartphones hören Sie dann die Übersetzung in die gewählte Sprache. Besonders praktisch ist das auf Reisen, wenn Sie beispielsweise eine Bestellung im Restaurant aufgeben möchten.

Was so einfach wirkt, ist ein technisch sehr anspruchsvoller Prozess. Ein Beispiel: Zuerst müssen Ihre gesprochenen Worte in geschriebenen Text übersetzt werden. Dahinter steckt eine Spracherkennung, wie man sie von digitalen Assistenten wie Siri, Alexa oder dem Google Assistent kennt. Oft verwenden die digitalen Übersetzer-Apps einfach die vorhandene Spracherkennung Ihres Smartphones. 

Im nächsten Schritt muss der Text in die Zielsprache übertragen werden. Doch nicht von jeder Sprache in jede andere Sprache gibt es auch ein internes Wörterbuch. Das wäre technisch kaum machbar. Denn bei 100 unterstützten Sprachen wären dafür bereits rund 5.000 Wörterbücher notwendig, um alle Kombinationen abzudecken.

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Zwischenschritte und Mehrfachbedeutungen als Problem

Deshalb behilft sich die Software intern eines Zwischenschrittes, zum Beispiel, indem sie alle anderen Sprachen zuerst ins Englische übersetzt und dann wiederum in die Zielsprache. Dadurch schrumpft die Anzahl der benötigten Wörterbücher auf 99. Manche Tools arbeiten auch mit einer Kunstsprache als Zwischenstufe. Beiden Varianten ist gemeinsam, dass durch die doppelte Übersetzung Fehler entstehen.

Neben der Sprachvielfalt gibt es noch ein zweites Problem. Die Software kann nicht erkennen, in welcher kontextbezogenen Bedeutung Sie ein bestimmtes Wort mit mehreren möglichen Übersetzungen verwendet haben. So verwandeln manche Programme den Satz „Ich weiß es nicht“ in das englische „I white it not.“ Dann wird aus weiß (=wissen) die Farbe „Weiß“ und der Satz damit unsinnig. 

Eine Lösung hierfür: Gute Programme lernen mit der Zeit, dass „Weiß“ meist für den Farbnamen steht, wenn im selben Satz beispielsweise auch Wörter wie „Maler“, „Wandfarbe“ oder „Schwarz“ auftauchen. In der Summe also eindeutig ein Fall für künstliche Intelligenz und entsprechende Maschinen-Lernverfahren.

Was passiert eigentlich vor, während und nachdem man ein Buch veröffentlicht und welche Rolle spielen Bücher zum Anfassen im Zeitalter von Hörbuch, Kindle und Online-Medien überhaupt noch? Dieser Frage und noch weiteren stellt sich Bestseller-Autor Takis Würger im Gespräch mit Christoph Burseg. Im 105. „Digitale Vorreiter”-Podcast erfahren Sie außerdem, wie wichtig einschlägige Branchenerfahrung im Vergleich zum klassischen Studium ist und wie Drehbücher für Computerspiele entstehen:

 

Selbstlernend oder lernend mit Nutzer-Unterstützung

Das selbstlernende DeepL arbeitet intern mit neuronalen Netzen, einer Form von künstlicher Intelligenz (KI) die permanent trainiert wird. MyMemory hingegen verlässt sich mehr auf die Hilfe und die Bewertungen seiner Nutzer. Welcher Ansatz in der Summe am Ende verlässliche automatische Übersetzungen ganzer Textpassagen liefert, hängt sowohl von der Textart als auch den Fortschritten in beiden Bereichen ab. Ganz ohne menschliches Zutun kommen jedenfalls beide Ansätze bisher nicht aus und eine Kontrolle durch Muttersprachler ist, gerade bei geschäftskritischem Schriftverkehr, fast schon zwingend erforderlich.

 

Tipps für die praktische Arbeit mit Online-Übersetzern

Die meisten Tools greifen auf große Wörterbücher oder frei verfügbare Textsammlungen aus dem Internet zurück. Ihre Stärken sind ihr Übersetzungstempo und die Vielsprachigkeit. Für den direkten Dialog im Ausland, beispielsweise für die Simultan-Übersetzung per Smartphone sind die Tools damit sehr nützlich. Viele bieten sogar eine Sprachausgabe in der Zielsprache, was gerade in Ländern mit abweichender Aussprache oder fremden Schriftzeichen sehr nützlich ist. 

Mal eben im global verteilten, dezentralen Team mit den Kollegen in Japan oder Ungarn live chatten? Auch das geht schon ganz gut.


Einen Geschäftsbrief oder gar eine technische Anleitung sollten Sie mit den Online-Übersetzern aber nicht in eine Ihnen unbekannte Sprache übersetzen. Das Übertragen zum Beispiel eines Zeitschriftenartikels aus einer fremden Sprache in die eigene Muttersprache mit anschließender händischer Nacharbeit funktioniert hingegen. 

Problematisch wird es bei technischen Fachartikeln, medizinischen oder sicherheitskritischen Formulierungen. Hier sollten Sie lieber auf menschliche Unterstützung zurückgreifen und auf automatische Übersetzungen verzichten.

Immerhin: Durch ständige Verbesserungen, Kunden-Rückmeldungen und integrierte neuronale Netzwerke sind die Tools heute bereits deutlich stärker als noch vor wenigen Jahren. Und sie werden von Jahr zu Jahr besser.

 

Haben Sie selbst schon mit Online-Übersetzern gearbeitet? Was waren die ungewöhnlichsten Sprachen aus denen Sie übersetzt haben? Schreiben Sie uns in den Kommentaren, wo Ihnen die Tools schon besonders nützlich waren.

 

 


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